02/07/2024 0 Kommentare
Treffen Dumanzy-Gotha-Lemgo
Treffen Dumanzy-Gotha-Lemgo
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Treffen Dumanzy-Gotha-Lemgo
Freundschaftliches Treffen in Zeiten des Krieges. Am 8. Mai kamen die Partner im Projekt des Waisenhauses Dumanzy zu einem Gottesdienst in der Augustinerkirche Gotha zusammen. Igor Schlentschak, Leiter des Waisenhauses, war für wenige Tage aus der Ukraine nach Gotha gekommen, um ein gutes, gebrauchtes Fahrzeug für das Waisenhaus in Deutschland zu kaufen. Die Fahrten für das Waisenhaus und auch die Verteilung der Hilfsgüter, die mit den Lastzügen von Deutschland gekommen waren, hatte Igor bisher mit seinem alten privaten PKW durchgeführt. Weil die Ukraine während der Kriegszeit die sonst hohen Einfuhrzölle für solche Fahrzeuge ausgesetzt hat, war der Kauf in Deutschland jetzt mit finanzieller Hilfe durch Gotha und Lemgo gut möglich.
Anatoly Perepelitza, der wegen des Krieges mit seiner Familie eine sichere Unterkunft in Düren gefunden hat, war mit seiner Frau Katja und dem Sohn Sascha von dort angereist. Aus Lemgo nahmen Rolf-Joachim und Birgit Krohn-Grimberghe sowie Klaus Blattgerste teil. Auch Familie Kovtun, die zu Beginn des Krieges mit ihren 7 Kindern Aufnahme in Gotha gefunden hatte, war dabei.
Den Gottesdienst leitete Superintendent Friedemann Witting. Thema waren Bitte um Frieden und Verständigung. Igor trug unter Assistenz von Superintendent Witting ein ukrainisches Lied vor.
Das Fürbittengebet wurde in Deutsch und Ukrainisch gesprochen:
Gütiger Gott, wir sehnen uns danach, miteinander in Frieden zu leben.
Wenn Egoismus und Ungerechtigkeit überhandnehmen,
wenn Gewalt zwischen Menschen ausbricht,
wenn Versöhnung nicht möglich erscheint,
bist du es, der uns Hoffnung auf Frieden schenkt.
Wenn Unterschiede in Sprache, Kultur oder Glauben uns vergessen lassen,
dass wir deine Geschöpfe sind
und du uns die Schöpfung als gemeinsame Heimat anvertraut hast,
bist du es, der uns Hoffnung auf Frieden schenkt.
Wenn Menschen gegen Menschen ausgespielt werden,
wenn Macht ausgenutzt wird, um andere auszubeuten,
wenn Tatsachen verdreht werden, um andere zu täuschen,
bist du es, der uns Hoffnung auf Frieden schenkt.
Lehre uns, gerecht und fürsorglich miteinander umzugehen
und der Korruption zu widerstehen.
Schenke uns mutige Frauen und Männer,
die die Wunden heilen, die Hass und Gewalt an Leib und Seele hinterlassen.
Lass uns die richtigen Worte, Gesten und Mittel finden,
um den Frieden zu fördern.
In welcher Sprache wir dich auch als „Fürst des Friedens“ bekennen,
lass unsere Stimmen laut vernehmbar sein gegen Gewalt und Unrecht.
Amen
Ein intensiver Gedankenaustausch folgte im nachfolgenden Treffen im Augustinerkloster. Hier äußerten die Freunde aus der Ukraine besonders den Dank für die Begleitung, Gebete und die materiellen Hilfen durch die beiden LKW-Transporte während der Kriegswochen sowie die Unterstützung beim jetzigen Autokauf.
Die Situation im Kreis Cherkasy, zu dem Dumanzy gehört, hat sich in der letzten Zeit etwas beruhigt. Daher begab sich Familie Kovtun mit den Kindern wieder auf den Weg zurück ins Gelbe Haus, als Igor mit dem gekauften Fahrzeug die Rückfahrt antrat. Sie wollen als Lehrerin und Lehrer in ihrer Heimat helfen und auch die Arbeit im Waisenhaus weiterführen. Auch Anatoly möchte mit seiner Frau möglichst bald wieder zurück. Trotz aller Unsicherheiten machen Hoffnung und Zuversicht auf Frieden allen Mut, die vielen Aufgaben in Dumanzy anzupacken.
Dabei wird langfristig Hilfe aus Deutschland weiter nötig sein.
Danke für jede Unterstützung!
Spendenkonto St. Nicolai:
DE65 4825 0110 0000 0045 31
BIC: WELADED1LEM, Stichwort "Waisenhaus Dumanzy"
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